Test: Musikserver QAT MS5
Hochwertige Quarze besorgen den
stabilen Takt für die Signalverarbeitung
Zwei Analog-Devices-Wandlerchips beziehen
ein auf 192 kHz hochgerechnetes Signal
Technik ein ganzes Stück wichtiger ist.
Zentrales Element im MS5 ist ein pro-
prietäres Betriebssystem, das im Sinne
des Klangs ganz schlank gehalten wur-
de, indem man seine Funktionalität
auf Musikverwaltung Abspielen be-
schränkte. In diesem Fall kommt man
natürlich locker mit dem verbauten
Arbeitsspeicher von einem Gigabyte
aus. Das Motherboard sitzt unterhalb
des Laufwerks, doch das ist auch mehr
oder weniger schon alles, was an einen
Computer erinnert. Den alles entschei-
denden Klang schafft man mit dem,
was hinter dem Betriebssystem lauert.
Und genau hier setzt QAT auf ganz
leckeres Besteck. Hochstabile Quarze
waren das Erste, was mir in die Augen
fiel, dicht daneben sitzen zwei Analog-
Devices-Wandler vom Typ AD1955.
Das ist ein ganz wunderbares Teil mit
allen Schikanen, die so ein Chip heu-
te draufhaben muss. Bevor die DACs
irgendetwas vom Signal mitbekommen
wird dieses erst mal in einen Analog-
Devices-Upsampler
geschickt.
Dort
werden die Daten hart auf 192 kHz/24
Bit hochgerechnet, wobei durch die-
se Maßnahme erreicht wird, dass das
Nutzsignal einfach aus dem Spektrum
gefiltert werden kann. Außerdem wird
hier der stabile Takt von den bereits
erwähnten, hochwertigen Quarzen in-
jiziert und dem Signal aufgezwungen,
was
in
Sachen Jitterunterdrückung
eine gute und wirksame Maßnahme ist.
Beim weiteren Herumschnüffeln fin-
det man noch viele weitere, sehr lecke-
re Dinge. Das Laufwerk ist von Teac,
was für den CD-Ripper schon mal sehr
gute
Ausgangsbedingungen
schafft,
und die diskrete Ausgangsstufe protzt
nur so mit feinen FET-Transistoren
und hochwertigen Operationsverstär-
kern. Versorgt wird das alles von einem
ordentlichen Netzteil klassischer Schu-
le, was mir sehr gut gefällt. Viel zu oft
habe ich in ähnlichen Geräten ein eher
billiges
Schaltnetzteil gefunden, das
wenig besser ist als die Beipackstrom-
versorgung
eines
Standard-Laptops
und klangliches Vorrankommen ver-
Per USB kann man Musik sowohl
im- als auch exportieren
hindert. Hier wurde auf eine saubere
Lösung gesetzt, mit der man arbeiten
kann und die dem MS5 das Prädikat
„HiFi-Gerät“ mit dadurch erhöhter
Berechtigung verleiht.
Somit erkennt man schnell, dass alles,
was hinter dem Computer mit Be-
triebssystem sitzt und die Verarbeitung
der digitalen Musikdaten verantwortet,
sowohl komplett eigenständig als auch
von sehr highendiger Natur ist - so, wie
man das von einem audiophilen M u-
sikserver erwartet.
Steuerung
Da der MS5 selbst keine Hardware-
Kontrolle erlaubt, muss großes Au-
genmerk auf die externe
Steuerung
gelegt werden. QAT bietet dazu eine
Touchscreen-Fernbedienung
an,
die
mit einem 7-Zoll-Display ausgestat-
tet ist, alternativ gibt‘s eigene Apps
für iOS oder Android. Tatsächlich ist
die App vorzuziehen, denn der Apple-
Bildschirm
ist
etwas
schneller und
brillanter als das LC-Display der pro-
prietären
QAT-Fernbedienung.
Für
beide gilt jedoch eins: Eine per Netz-
werk mit dem Server kommunizieren-
de Steuerung muss zuverlässig sein, die
Möglichkeit bieten, das Rippen über-
wachen und Backups zu starten und
nicht zuletzt eine komfortable Naviga-
tion durch die Musikinhalte zu bieten
haben. Da ich ja direkt nach dem Ver-
kabeln des Servers keine weiteren Auf-
gaben mehr hatte, war das Herunterla-
den der „QAT Remote“-App aus dem
Appstore von Apple die nächste Amts-
handlung. Im ersten M oment sieht
man natürlich nicht viel, denn ohne
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